Brennerstörungen, die durch Luft im Heizöl verursacht werden, können verschiedene Gründe haben. Meist beginnt der Installateur damit, die Ursache aufwendig an den Tankentnahmen zu suchen. Hier werden sämtliche Verschraubungen überprüft und neu abgedichtet. Da das Problem oft nur sporadisch auftritt, sind die Fehlerquellen schwer zu finden.
Zwischenzeitlich wurde immer öfter festgestellt, dass der Grund oft auf die Entgasung im Heizöl zurückzuführen ist. Durch eine Modernisierung von Heizungsanlagen wird die Ölleitung auf ein Einstrangsystem umgestellt, was dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Leitungsquerschnitte werden oft beibehalten, wobei moderne, zum Teil modulierende Brennwertgeräte mit Kleinstleistungen zugunsten der Energieeffizienz betrieben werden. Der Öldurchsatz verringert sich hierbei auf ein Minimum, in gleichem Maße reduziert sich die Fließgeschwindigkeit des Öls in der Leitung.
Laut DIN 4755 muss die Fließgeschwindigkeit in Saugleitungen zwischen 0,2 – 0,5 m/s liegen. Der physikalische Prozess der Entgasung von Heizöl wird durch das Saug-Vakuum in der Leitung hervorgerufen. Erhöht sich das Vakuum in der Saugleitung durch einen niedrigen Ölstand im Tank, eine lange Leitungsführung oder Widerstand durch Rohrbögen, vergrößert sich auch die Luftausscheidung. Die Luftbläschen in der Leitung werden durch die geringe Fließgeschwindigkeit nicht gespült und bilden dadurch eine große Luftblase. Dies führt zum Flammabriss und somit zur Brennerstörung.
Dieses Problem tritt auch nach längeren Standzeiten des Brenners auf, was in modernen Anlagen mit thermischen Solaranlagen heute Standard ist. Einstrangentlüfter, die nachgerüstet werden, entlüften nur die Rücklaufleitung des Brenners und lösen das Problem nur bedingt, da die Luft über die Brennerpumpe geleitet werden muss.
Leitungsquerschnitt | Liter/Std. | Fließgeschwindigkeit |
Rohr 10 x 1 innen Ø 8 mm | 30 - 80 | bei 40 Liter 0,22 m/s |
Rohr 8 x 1 innen Ø 6 mm | 10 - 50 | bei 25 Liter 0,25 m/s |
Rohr 6 x 1 innen Ø 4 mm | 2 - 20 | bei 2 Liter 0,04 m/s |
Rohrleitungen kleiner 6 mm (innen Ø 4 mm) sind zu vermeiden.
Beispiel: Ölleitung im Zweistrangbetrieb hatte bei 10 mm Ölleitung und einer Kesselleistung von ca. 22 KW eine Fließgeschwindigkeit von 0,3 m/s. Nach Umstellung auf 1-Rohr werden hier nur noch 0,01 m/s erreicht, was zu Störungen führen kann.
W = 0,3537 * V/d²
W = Fließgeschwindigkeit in m/s
V = Volumenstrom in l/h
d = lichte Rohrweite in mm